Bitterer konnte es eigentlich nicht mehr kommen: Der zweiten Mannschaft des Team Argovias fehlt zum Schluss ein einziger Punkt für den Klassenerhalt! und dem NLA-Team ein Sieg für das Erreichen der Playoffs.
Dabei konnten beide Teams vor der letzten Begegnung noch hoffen und hatten es selber in den Händen. Nach dem 5:3-Sieg am Samstag zu Hause gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenleader der NLA aus Fribourg, hätte dem NLA-Team ein 4:4-Unentschieden auswärts in La Chaux-de-Fonds genügt, um das Playoff-Halbfinale der NLA zu erreichen. Und auch der zweiten Mannschaft hätte ein 4:4-Unentschieden beim Tabellenzweiten in Basel genügt, um den Klassenerhalt in der NLB sicher zu stellen. Jedoch verloren beide Teams die entscheidende Begegnung jeweils mit 3:5.
Sonntag 1. März: Die Nerven lagen blank beim 3:5 gegen SC Uni Basel am
Was muss das für eine Belastung für die Spieler des NLB-Teams gewesen sein? Die ganze Begegnung war hart umkämpft, wie selten in der NLB – fünf der acht Spiele gingen über fünf Sätze, die anderen drei Spiele über vier Sätze. Das Dameneinzel (Mirjam Abegglen) ging erst im 5. Satz in der Verlängerung (mit 11:13) verloren. Auch im 2. Herrendoppel (mit Timm Stern / Gregor Keusch) steht es nach über einer Stunde Spielzeit 2:2 in Sätzen und es geht erneut im letzten und entscheidenden Satz in die Verlängerung. Dann steht es 14:14, knapper geht es nicht mehr. Der nächste Ballwechsel entscheidet über Sieg und Niederlage – und damit über Klassenerhalt oder Abstieg. Die ganze Saison entscheidet sich in wenigen Sekunden an diesem einen Punkt. Dann passiert‘s, der Satz geht verloren und Fassungslosigkeit macht sich breit über den soeben besiegelten Abstieg.
Dabei hat das Team alles versucht, um die Ausfälle bei den Herren zu kompensieren: Flurin Furrer spielte erstmals wieder das 1. Herreneinzel (obwohl seine Verletzung noch nicht vollständig auskuriert ist) und auch Timm Stern trat an (grippegeschwächt). Die Gegner aus Basel wollten aber im letzten Spiel auch noch einmal zuschlagen und setzten einen „alten Hasen“ mit NLA-Erfahrung im 2. Herrendoppel ein.
NLA: Samstag 29. Februar, Erfolgreicher Auftritt gegen den Leader mit 5:3 Sieg
Die Ausganglage war klar: Wollte man noch die Playoffs erreichen, musste ein Erfolg gegen den Leader her. Und das Team Argovia wusste seine Chancen zu nutzen und brachte der Union Tafers-Fribourg die erste Saisonniederlage bei.
Tobias Künzi und Joel König setzten sich im 2. bzw. 3. Herreneinzel klar in drei Sätzen durch, ebenso das 1. Herrendoppel (Tobias Künzi / Nikita Khakimov) und das Mixed (Lea Müller / Nikita Khakimov). Einen hoch emotionalen und kämpferischen Match lieferte Maryna Ilynska im Dameneinzel gegen die ehemalige Schweizermeisterin (Nicole Schaller), den sie verdient mit 4:11, 11:7, 11:9 und 12:10 gewinnen konnte. Damit steuerte sie das entscheidende 5. Spiel zum Gesamtsieg bei.
NLA: Sonntag, 1. März, BC La Chaux-de-Fonds gegen Team Argovia: 5:3
Aufgrund des Sieges vom Vortag fuhr das Team «fast optimistisch» in die Westschweiz. Mit einem 5:3 Sieg wäre die Playoff-Teilnahme sicher, sogar mit einem 4:4-Unentschieden sehr wahrscheinlich. Trotz erneutem Verletzungspech (Christian Kirchmayr), wollte das Team diesen Sieg. Aber es kam wiederum anders als erhofft.
Kein knappes Spiel konnte gewonnen werden
Während erneut das 1. Herrendoppel (Tobias Künzi / Nikita Khakimov), das 2. Herreneinzel (Pedro Martins) souverän in drei Sätzen und das Mixed (Lea Müller / Nikita Khakimov) durch Aufgabe des Gegners gewonnen wurden, gelang in allen umkämpften Spielen nichts mehr. Während beim Team Argovia immer gerade der letzte Biss (und Punkt) fehlte, steigerte sich der Gegner von Spiel zu Spiel. Bezeichnend war das 3. Herreneinzel, in dem Mathias Bonny vermutlich sein bestes Spiel der Saison hinlegte und Joel König keine Chance gab. Mit der gezeigten Mannschaftsleistung hat La Chaux-de-Fonds schlussendlich (dieses Mal) gerecht gewonnen und steht verdient im Playoff.
So steht das Team Argovia nach Abschluss der Saison zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht im Playoff-Halbfinale. Auch wenn dieses erst einmal «verarbeitet» werden musste, war auf der Rückfahrt der Teamgeist wieder zu spüren und gibt für die kommende Saison zu hoffen (hoffentlich ohne so viele Ausfälle).
Dankeschön Pedro für Deinen Einsatz für das Team in den vier Jahren!
»Unser Sunny-Boy» Pedro Martin aus Portugal. Der zweifache Olympiateilnehmer verabschiedete sich am Sonntag mit einem Sieg im Herreneinzel. Aufgrund der Anpassung der Spielmodalitäten (neu müssen ab der Saison 2020/21 in sieben der acht Begegnungen Schweizer Spieler eingesetzt werden), wird er sehr wahrscheinlich nicht mehr für das Team Argovia spielen können. In der Saison 2016/17 war er ein wichtiger Eckpfeiler beim Gewinn der Meisterschaft – er gewann damals bis auf eine Begegnung alle 1. Herreneinzel.